Salbei-Pasta mit cremiger Cashewsoße und gerösteten Tomaten
Auch wenn der Sommer sich langsam dem Ende zuneigt, blüht der Garten meiner Eltern noch in allen Farben und kulinarisch geht die beste Zeit des Jahres jetzt erst so richtig los. Denn während die meisten von uns den Sommer nur wehmütig gehen lassen können, genießen wir gleichzeitig die prächtige Fülle und große Auswahl an erntefrischen Zutaten, die sich nur im Herbst so reich vor uns ausbreitet. Nachdem die Sonne nun wochenlang ihre Kraft und Wärme an die Pflanzen gespendet hat, entwickeln sich diese zu aromatischen Leckereien in allen Formen und Farben.
Noch reifen die letzten Tomaten in der Septembersonne und das Kräuterbeet lädt ein, uns im Duft seiner Aromen zu verlieren und zurück zu hochsommerlichen Urlaubsstunden zu träumen. Wie könnte man den Spätsommer besser feiern als mit einem großen Teller voll mit köstlicher Pasta?
Wohlig räkeln sich Vollkornspaghetti in cremiger Cashewsoße wie Sonnenliebende im weichen Sand. Samtige Salbeiblätter blitzen als grüne Tupfer unter leuchtend roten Tomaten hervor, die dem Gericht die saftige Krone aufsetzen.
Ein Gedicht in den Farben Italiens und mit der passenden Melodie: Genuss! Und davon reichlich, in aller Ruhe, um den Aromen im Gaumen den verdienten Raum zur Entfaltung zu geben.
Ich hoffe, euch läuft schon ein wenig das Wasser im Mund zusammen…! 😉
Glücklicherweise habe ich mit diesem Rezept mal wieder was für die Ungeduldigen und in ewiger Zeitnot gefangenen unter euch kreiert. In Windeseile sind die Nudeln gekocht, die Tomaten geröstet und die Soße gemixt, sodass alles nur noch auf eurem Teller zusammenfinden muss.
Oder: ihr macht es euch noch leichter und werft gleich alles gemeinsam in einen Topf. Die sogenannte One-pot-Pasta wird immer beliebter und das zurecht, denn diese Variante spart euch nicht nur zusätzlichen Abwasch, sondern schmeckt auch besonders gut. Dabei werden die Nudeln nicht separat gekocht, sondern kommen gemeinsam mit den anderen Zutaten in einen Topf oder eine große hohe Pfanne. Ich habe bei diesem Rezept beide Varianten probiert und die One-pot-Pasta hat geschmacklich auf jeden Fall gewonnen. Der Salbei kann sein Aroma besser entfalten, die Nudeln nehmen die Soße besser an und das Ganze schmeckt einfach „runder“. Nur für’s Anrichten und schöne Fotos ist die Variante mit ofengerösteten Tomaten besser.
Da das wichtigste beim Essen immer noch der Geschmack ist, empfehle ich euch also die One-pot-Zubereitung. Für den Fall, dass ihr für einen besonderen Anlass mal ein Rezept braucht, das besonders was für’s Auge ist, habe ich aber auch die Ofen-Variante für euch aufgeschrieben. Bei der ist das Salbeiaroma deutlich zurückhaltender, also wenn ihr Salbei-Fans seid, ist die One-pot-Version eure Wahl!
Salbei gehört in jedes Kräuterbeet. Er ist aromatisch, vielseitig und wird seit dem Mittelalter als Heilpflanze eingesetzt. Salbei hilft bei Zahnfleischentzündungen, Verdauungsproblemen und Husten. Als Tee ist er bei mir die Nummer Eins gegen Halsschmerzen bei aufkommender Erkältung. Besonders in der mediterranen Küche ist er sehr beliebt und verleiht mit seinen samtigen Blättern Gerichten ein kräftiges Aroma.
Falls ihr jetzt denkt: Ohje, Cashewnüsse, da stecken doch ein Haufen Fett und Kalorien drin. Stimmt. Aber erstens glaube ich nicht mehr an Kalorien und zweitens ist dieses Fett gesund und in gewissem Maße auch gut und wichtig für unseren Körper.
Außerdem stecken in Cashewkernen noch viel mehr wertvolle Inhaltsstoffe: Magnesium, B-Vitamine, Phenolsäuren.
Wenn ihr euch dennoch Sorgen um eure Figur macht, oder das Gericht etwas Leichter machen wollt, spart nicht am gesunden (und leckeren!) Fett, sondern reduziert einfach die Kohlenhydrate, indem ihr die Nudeln zur Hälfte oder ganz durch Zucchini-Nudeln ersetzt. Dazu braucht ihr einen Julienneschäler oder Spiralschneider, mit dem ihr die Zucchini in kalorienarme Spaghetti verwandelt. In diesem Fall solltet ihr unbedingt die One-Pot-Variante wählen und die Zucchininudeln einfach kurz mit den Tomaten anbraten.
Pasta mit Tomaten, Salbei und Cashewsoße (für 2 Personen)
One-pot-Variante:
200g Vollkornspaghetti *
1 Handvoll frische Salbeiblätter
250g Rispentomaten (klein bis mittelgroß)
1 Knoblauchzehe
300ml kochendes Wasser
Für die Cashewsoße:
60g Cashewkerne
1 EL Zitronensaft (mit Fruchtfleisch)
100 ml heißes Wasser
Salz, Pfeffer
// Für die Cashewsoße die Kerne je nach Stärke eures Mixers möglichst 2-4 Stunden vorher einweichen. Wenn ihr die Zeit nicht habt, könnt ihr die Soße auch ohne Einweichen mixen oder, falls euer Mixer nicht stark genug ist, einfach die entsprechende Menge Cashewmus verwenden.
// Nach der Einweichzeit die Cashews abgießen, kurz abspülen und dann mit den restlichen Zutaten pürieren.
// Die Tomaten waschen und vierteln. Den Salbei in schmale Streifen schneiden. Den Knoblauch schälen und fein hacken.
// 300 ml Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen.
// Salbei und Koblauch kurz in Olivenöl anbraten. Die Tomaten und Nudeln dazugeben und mit dem kochenden Wasser übergießen. Bei geschlossenem Deckel köcheln lassen und dabei immer wieder Umrühren bis die Nudeln gar sind. Falls ihr keine große Pfanne mit Deckel habt, müsst ihr nach und nach mehr Wasser angießen oder ihr nehmt einen großen Nudeltopf.
// Die Cashewsoße einrühren und ca. 2 Minuten weiterköcheln lassen. Ggf. müsst ihr noch etwas Wasser angießen, je nach eurem Geschmack und wie sehr die Nudeln die Soße aufnehmen.
// Mit frischem Salbei und frischem Pfeffer bestreut servieren.
∗ Für die Low Carb-Variante nehmt ihr alternativ 2 große Zucchini oder 100g Nudeln und 1 große Zucchini. Dann braucht ihr kein Kochwasser bzw. nur die Hälfte an Kochwasser und bratet einfach die Zucchini mit den Tomaten für ca. 5 Minuten an bevor ihr die Soße dazugebt. Bei der Mischvariante die Zucchininudeln erst zugeben wenn die Spaghetti fast gar sind.
Ofen-Variante:
Die Zutaten sind die gleichen wie oben. Ebenso die Zubereitung der Cashewsoße.
// Die Rispentomaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen, möglichst ohne dass sie sich vom Stiel lösen. Bei 180° (Ober-Unterhitze) für 20 Minuten rösten bzw. bis sie beginnen leicht aufzuplatzen (s. Foto).
// Die Spaghetti nach Packungsangabe kochen und abgießen, dabei etwas Kochwasser auffangen.
// Den Salbei in Streifen schneiden. Im Nudeltopf 1 EL Olivenöl erhitzen und den Salbei mit dem Knoblauch darin kurz anbraten. Die Nudeln plus Kochwasser und ggf. die Cashewsoße dazugeben und alles vermischen. Alternativ könnt ihr die Soße auch erst auf dem Teller über die Nudeln geben. Ggf. müsst ihr noch etwas Wasser angießen, falls die Nudeln zu viel Flüssigkeit aufsaugen.
// Nudeln und Soße auf den Teller geben und die Ofentomaten obendrauf setzen. Mit frischem Salbei und Pfeffer bestreut servieren.
Auch die Ofen-Variante lässt sich Low Carb zubereiten. Dafür werden die Zucchininudeln einfach für ca. 5 Minuten zusammen mit dem Salbei in etwas Olivenöl angebraten.
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