Anusara Yoga: Schmerzfrei üben und das Herz öffnen

Anusara Yoga ist der Stil, in dem ich meine Ausbildung gemacht habe und den ich unterrichte. Mit seiner feinen Ausrichtung öffnet es unser Herz – körperlich und emotional. In diesem Beitrag erfährst du, wie ich durch Anusara Yoga schmerzfrei üben gelernt habe und was es von anderen Stilen unterscheidet. Außerdem erzähle ich dir, welchen Unterschied es in meinem Leben gebracht hat und wie ich selbst unterrichte.

Was ist Anusara Yoga? Und was macht es so besonders für mich?

Anusara bedeutet “dem Fluss des Herzens folgen”. Aus meiner Sicht ist das besondere was Anusara Yoga von anderen Stilen unterscheidet die Kombination von zwei essentiellen Elementen:
1. Fokus auf eine sehr feine körperliche Ausrichtung durch die Universellen Ausrichtungsprinzipien.
2. Die Verknüpfung der körperlichen Praxis mit einem Herzthema, das uns inspiriert, erhebt und unseren Wert erkennen lässt.

Die Philosophie des Anusara entspringt der tantrischen Lehre und ist sehr lebensbejahend und vereinend. Demnach ist die Absicht hinter unserer Yogapraxis, sich mit dem universellen Strom von grace (Liebe, Freude, Gnade) auszurichten. Das bedeutet, dass wir uns von innen nach außen ausrichten, anstatt zu versuchen unseren Körper in eine vorgegebene Form zu bringen, die unseren individuellen Fähigkeiten und Einschränkungen nicht entspricht. Die Ausrichtungsprinzipien sind ein unglaublich kraftvolles Werkzeug dazu. Das Herzthema gibt unserer Praxis Tiefe und setzt damit eine Kraft frei, die uns trägt und verbindet.

Die UPAs: Universal Principles of Alignment

Es gibt 5 universelle Prinzipien der Ausrichtung, die den Körper unterstützen seine jeweilige optimale Position zu finden. Diese ist bei jedem Menschen und auch von Tag zu Tag anders. Die Ausrichtungsprinzipien basieren auf einem Wechselspiel zwischen energetischer Kontraktion und Expansion und reflektieren dadurch nicht nur das Pulsieren unseres Atems, sondern das Pulsieren allen Lebens.

Die 5 UPAs heißen:

1. Open to grace
2. Muskuläre Energie
3. Innere Spirale
4. Äußere Spirale
5. Organische Energie

Zu jedem einzelnen habe ich eine Übersicht mit den wichtigsten Punkten erstellt. Du kannst sie dir hier herunterladen. Wenn du auf die einzelnen Punkte oben klickst, gelangst du zu meinen Instagram-Beiträgen, wo ich dir die einzelnen Prinzipien erkläre und in einem Video anhand einer konkreten Übung zeige.

Welche Vorteile hat Anusara Yoga mir gebracht?

1. Verletzungen heilen und vorbeugen

Bevor ich zum Anusara Yoga kam, habe ich verschiedene Yogastile ausprobiert (Ashtanga, Power, Vinyasa, Jivamukti) und bin schließlich beim fließenden Vinyasa Yoga geblieben. Obwohl ich bereits ein gutes Körperbewusstsein hatte und meine Haltung generell gut war, habe ich mich dabei verletzt. Durch eine unsaubere Ausrichtung und vielleicht zu ambitionierte Praxis bekam ich plötzlich Schulterschmerzen. Mithilfe des großartigen und kostenlosen Buchs von Doug Keller habe ich mir dann die Ausrichtungsprinzipien selbst beigebracht und konnte so nach einiger Zeit endlich wieder Anusara Yoga schmerzfrei üben.

Wenn du mehr über meinen persönlichen Yogaweg erfahren möchtest, schau dir meinen Beitrag dazu an.

2. Beweglichkeit und inneres Erleben vergrößern

Durch die Ausrichtungsprinzipien hat sich meine Beweglichkeit in vergleichsweise kurzer Zeit enorm verbessert. Auch zuvor hatte ich schon durch Tanzen und Yoga an meiner Flexibilität gearbeitet. Allerdings hatte ich das Gefühl, dabei an eine Grenze zu stoßen, über die ich nicht wirklich hinauskam. Mit den Ausrichtungsprinzipien bin ich nach und nach in Haltungen gekommen, bei denen ich es nie für möglich gehalten hätte, dass ich sie ausführen kann. Ich gehe nun sicherer und tiefer in die Positionen und so vertieft sich auch mein inneres Erleben. Denn wie meine Ausbilderin Veronika Freitag sagt: „Es geht nicht darum, tiefer in eine Haltung zu kommen, sondern tiefer ins Erleben zu kommen.“ Dabei hat die Verknüpfung mit einem inspirierenden Thema einen enormen Effekt.

Wie unterrichte ich Anusara Yoga?

Ich mag Übungen im Flow und unterrichte daher meist dynamisch und fließend. Gleichzeitig ist mir die genaue Ausrichtung sehr wichtig, sodass ich mir auch immer Zeit nehme, einzelne Ausrichtungsprinzipien genauer zu erklären und anzuleiten. Ich liebe es, mir inspirierende Themen zu überlegen und sie körperlich erlebbar zu machen. Daher haben meine Stunden immer einen besonderen Fokus. Manchmal nehme ich dazu einen Auszug aus einer Yogaschrift, manchmal eine Herzqualität (wie Vertrauen, Leichtigkeit, Hingabe) oder auch eine besondere Asana.

Hat dir dieser Beitrag gefallen oder hast du eine Frage? Dann schreib mir direkt einen Kommentar! Ich freue mich von deinen Erfahrungen zu hören. 🙂

Alles Liebe,
Johanna