Gastbeitrag: Ayurvedisches Detox Kitchari

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Manchmal braucht unsere Verdauung einfach mal eine Pause, ein Reset – Urlaub sozusagen. Dann gibt es nichts besseres als ein ayurvedisches Kitchari. Es ist das Detox- und Wohlfühl-Gericht schlechthin, mit dem du dich und deine Verdauung wieder in Balance bringen kannst.

Die liebe Jana von Apple and Ginger erklärt dir in diesem Beitrag alles, was du über Ayurveda wissen musst und teilt ihr unkompliziertes Detox Kitchari Rezept mit dir.

Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist die älteste Heilkunst mit ungebrochener Tradition der Welt und hat seinen Ursprung in Indien. Übersetzt bedeutet Ayurveda das Wissen vom Leben und ist über 5000 Jahre alt. Die ayurvedischen Schriften beschreiben die Gesetze der Natur und des Lebens, die zeitlos und ewig sind. Das ayurvedische Wissen ist immer und überall anwendbar und seine Grundprinzipien sind heute noch modern, auch wenn die ayurvedische Tradition so alt ist.

Dass Ayurveda auch heute wieder top aktuell ist, ist angesichts unseres modernen, unnatürlichen Lebens nicht verwunderlich. Zivilisationskrankheiten nehmen immer mehr zu, unsere Ernährung besteht aus stark verarbeiteten, teils genmanipulierten Nahrungsmitteln, die voller Pestizide, Antibiotika und Chemie sind. Unser Alltag ist geprägt von technischen Geräten, Stress und Hektik. Wir leben wider der natürlichen Rhythmen von Tag, Nacht und Jahreszeiten. Wir essen, wann wir wollen und was wir wollen und arbeiten teilweise Nachts und viel zu viel.

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Die ayurvedische Weltsicht

Im Mittelpunkt des Ayurveda steht der Mensch in all seinen Facetten. Als ganzheitliches System wird er immer als Verbindung von Körper, Geist und Seele betrachtet und behandelt und berührt damit jeden Aspekt des Lebens von der Geburt bis zum Tod. Der Mensch wird als eine Einheit betrachtet, die untrennbar mit der Natur verbunden ist.
Das heißt auch, dass in der Lehre des Ayurveda Mikro- und Makrokosmos eins sind und der Mensch in all seinen Teilen ein Abbild des gesamten Universums ist. Als Bestandteil des Universums und der Natur soll sich der Mensch auch nach den Naturgesetzen richten.
Der Ayurveda beschreibt und empfiehlt deshalb einen für den Menschen angemessen Lebensstil und eine passende Ernährungsweise, die auf diesen Naturgesetzen beruht.

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Was ist Kitchari?

Kitchari ist eins der bekanntesten ayurvedischen Gerichte, welches man besonders aus der Panchakarma-Küche – also der ayurvedischen Fastenküche – kennt. Somit eignet es sich perfekt für eine kurze Detox-Kur von 1 Tag bis 1 Woche.
Detox Kitchari ist ein Eintopf aus Basmati Reis, Mung Dal, Gemüse und Gewürzen, welche alle zusammen in einem Topf gekocht werden, bis eine Art Suppe oder Brei entstanden ist.

Kitchari ist durch die Kombination seiner Zutaten eine ausgewogene Mahlzeit, die unseren Körper nährt und die Verdauung entlastet. Kitchari enthält alle wichtigen Bestandteile und benötigten Nährstoffe: Kohlenhydrate, pflanzliche Proteine, saisonales Gemüse, gute Öle und Fette und zahlreiche verdauungsstärkende Gewürze und Kräuter.

Warum ist Kitchari so wohltuend?

Kitchari ist besonders wohltuend, da es für jeden Menschen gut verträglich ist, unseren Körper optimal nährt und unser Agni, das Verdauungsfeuer, entlastet.
Im Ayurveda spielt die Stärkung unserer Verdauung eine zentrale Rolle, denn fast alle Krankheiten sind auf ein schwaches oder gestörtes Agni zurückzuführen. Detox Kitchari ist durch seine entlastende und entgiftende Wirkung ein wichtiger Bestandteil des ayurvedischen Speiseplans. Gleichzeitig ist es sehr leicht bekömmlich, schont unseren Verdauungstrakt und unterstützt unseren Körper somit bei der Regeneration.

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Wann und wie oft sollte man es essen?

Traditionell wird Kitchari in einer Fastenkur gegessen, da wir mit dem Fasten unseren Körper von Giftstoffen befreien und Agni entlasten wollen. Kitchari kann aber auch immer dann gegessen werden, wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Verdauung eine kleine Pause braucht. Wer regelmäßig Detox Kitchari in seinen Speiseplan integriert, versorgt seinen Körper nicht nur mit wichtigen Nährstoffen (besonders mit Proteinen), sondern tut seiner Verdauung auch etwas Gutes.

Welche Varianten gibt es und welche Zutaten sollten auf keinen Fall fehlen?

Die Grundzutaten von Kitchari sind Basmati Reis und Mung Dal in einem Verhältnis von 1:1 oder 2:1. Außerdem gehören in ein Kitchari Ghee, saisonales Gemüse und verdauungsfördernde Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Asafoetida und Steinsalz. Für eine vegane Variante kann statt Ghee aber auch Sesamöl verwendet werden.

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Was ist Vata und welche Rolle spielt es in unserem Alltag?

Vata ist eines der drei Doshas, welche für die Konstitutionslehre nach Ayurveda von großer Bedeutung sind. Vata besteht aus den Elementen Luft und Äther und ist das Dosha, welches am schnellsten aus dem Gleichgewicht gerät.

Mit einer ayurvedischen Ernährung versuchen wir immer, das individuelle Gleichgewicht aus Vata, Pitta und Kapha (den drei Doshas) herzustellen. Da Vata als erstes aus dem Gleichgewicht kommt, liegt hier in der Therapie meist das Hauptaugenmerk.

Vata wird zum Beispiel erhöht durch viel kaltes und trockenes Essen mit viel Rohkost, altes und aufgewärmtes Essen, zu scharfes Essen, Alkohol, Kaffee, schwarzem Tee aber auch durch zu viel Grübeln, Ängste, Sorgen, übermäßigen Konsum digitaler Geräte, Stress und Hektik.
Auch Kälte und Wind erhöhen das Vata-Dosha. Da das alles Punkte sind, die in unserem modernen Alltag allgegenwärtig sind, braucht es viel Ausgleich in Form von Entspannung, Wärme, Ruhe, leichten, am besten gekochten und leicht verdaulichen Speisen.

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Wie bleiben wir in stürmischen Zeiten in Balance?

 Eine Vata-ausgleichende Lebens- und Ernährungsweise hilft uns, unseren Körper im Gleichgewicht zu halten. Dazu gehört eine Ernährung die auf warme, gekochte und leicht verdauliche Mahlzeiten setzt, mit vielen wärmenden und verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel, Kreuzkümmel, Kurkuma, Ingwer, Ajwain, Anis, Nelken, Süßholz, Fenchel, usw. Alle Kürbisgewächse und Wurzelgemüse sind Vata-reduzierend, sowie warme Getränke, Gewürzmilch, süßes Obst und Nüsse und Trockenobst wie Datteln und Rosinen.

Im Alltag sollten wir uns bewusst Ruhepausen gönnen und viel Entspannung suchen. Je hektischer es im Außen wird, desto ruhiger muss es in uns werden. Statt TV und Smartphone helfen Lesen, Hörbücher oder Spaziergänge an der frischen Luft. Warme Ölbäder und Massagen mit warmen Sesamöl beruhigen die Nerven und schenken uns Entspannung. Alles, was den Stress und den Druck noch erhöht, sollte gemieden werden.

Sport an der frischen Luft, Yoga, Meditation und Pranayama können uns auch toll unterstützen. Gerade Meditation sollte aber nur bei ruhigem Geist praktiziert werden. Mein Lehrer sagte immer, die Menschen sollen lieber in den Garten bzw. auf den Balkon gehen und in der Erde buddeln, denn das erdet und beruhigt besser als Meditation, wenn wir unter einem Monkey Mind leiden. 😉

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Was hast du durch Ayurveda gelernt?

Durch Ayurveda habe ich mich selbst und meinen Körper und seine Bedürfnisse überhaupt erst kennengelernt. Ich habe ein viel besseres Verständnis für mich selbst und andere bekommen und kann dadurch entspannter auf viele Situationen reagieren.

Auch über meine Gesundheit habe ich viel gelernt und weiß nun genau, was ich tun muss, damit ich mich rundum wohl fühlen kann. Gerade was das Essen anging war ich lange Zeit sehr verwirrt und bin etlichen Trends gefolgt, die mir alle nicht gut getan haben. Ayurveda hat mir hier mit seinem ganzheitlichen und individuellen Ansatz sehr geholfen.

Trends renne ich nun nicht mehr hinterher sondern folge nur noch den Bedürfnissen meines Körpers. Auch meine Ernährung hat sich sehr verändert: ich esse viel bewusster, mehr regional und nur noch saisonal und viel mehr in Bioqualität, weil ich meinen Körper ganz bewusst nähren möchte.

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Mit welchen Themen/Fragen/Beschwerden kommen Menschen zu dir?

Das ist ganz unterschiedlich, aber fast alle leiden unter Stress, der ganz individuell sein kann. Ein Hauptthema sind außerdem Verdauungsprobleme in Form von Völlegefühl und Müdigkeit nach dem Essen, Verstopfungen, Durchfall, Blähungen oder alles zusammen. Das sind die häufigsten Beschwerden in meinen Beratungen, die alle mit Hilfe von Ayurveda gut behandelt werden können.

Darüber hinaus sehe ich auch immer wieder, dass jede*r sein Päckchen zu tragen hat und das eine Ernährungsberatung alleine nicht ausreicht. Ich höre meinen Klient*innen lange zu und gehe auf ihre Bedürfnisse und Probleme ein, nehme mir viel Zeit für ihre Sorgen. Ayurveda-Coaching ist auch immer ein bisschen Seelsorge, denn unser Ansatz ist ein ganzheitlicher. Allein durch das Zuhören und Ernstnehmen meiner Klient*innen ist ihnen schon viel geholfen.

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Wie läuft ein Coaching bei dir ab?

Das hängt sehr stark von der Person ab, die zu mir kommt. Mein Coaching dauert immer zwischen drei bis vier Monaten, damit ich meine Klient*innen lange begleiten kann. Das ist nötig, da Veränderungen uns oft schwerfallen und man nicht dran bleibt, wenn man niemanden hat, der einen unterstützt.

Zunächst kläre ich mit meinen Interessenten immer ihr Anliegen und wenn sie sich für ein Coaching entscheiden, dann nehme ich mir 90 Minuten für eine intensive Anamnese Zeit. Damit erkenne ich, wo die Ursachen für die Beschwerden liegen und kann einen ganz individuellen Plan entwickeln. In den folgenden vier Sitzungen geht es dann darum, meinen Klient*innen zu helfen, diesen Plan in ihren Alltag zu integrieren.
Ich beantworte Fragen, gebe Tipps und Hilfestellungen und höre mir ihre Probleme an. Ich versuche ihnen eine neue Perspektive zu zeigen, damit sie selbst ins Tun kommen und etwas verändern können. Das alles ganz ohne Druck oder Zwänge, denn die Menschen müssen die Veränderung selbst wollen.

Damit habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Hinter allen körperlichen Beschwerden stehen auch geistige und mentale Sorgen und Probleme. Mit meinem Coaching versuche ich also, ihnen auf ganzheitlicher Ebene etwas an die Hand zu geben, damit sie ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen können.

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Ayurvedisches Detox Kitchari

Das perfekte Gericht, um deine Verdauung zu entlasten und deinem Körper etwas Gutes zu tun.
Gesamtzeit 40 Minuten
Gericht Hauptgericht
Portionen 2

Zutaten
  

  • 1 Stück frischer Ingwer (ca. 1 cm)
  • 1 Möhre
  • 1 Zucchini
  • 1 Fenchel
  • 100 g Basmatireis
  • 100 g Mung Dal (geschälte halbe Mungbohnen)
  • 2 TL Ghee
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 Msp. Hing (Asafoetida)
  • 1/2 TL Fenchelsamen
  • 1,2 L Wasser
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Zitrone
  • frischer Koriander

Anleitungen
 

  • Reis und Mung Dal unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
  • Das Gemüse waschen und in kleine Würfel schneiden. Den Ingwer schälen und fein hacken.
  • Einen Topf ohne Ghee erhitzen und den Reis und Mung Dal darin trocken rösten und dann in eine Schale geben. Nun Ghee im Topf erhitzen und darin Hing und Cumin andünsten. Den Ingwer dazugeben und auch ca. 1 Minute andünsten.
  • Das Gemüse in den Topf geben und unter Rühren kurz anbraten. Die Reis-Mung-Mischung mit in den Topf geben und mit 1,2 l Wasser auffüllen. Nach dem Aufkochen die Hitze reduzieren und bei niedriger Hitze 20 Minuten köcheln lassen.
  • Nach den 20 Minuten Kochzeit den Herd ausmachen, Salz und Pfeffer dazugeben und 5 Minuten ohne Hitze durchziehen lassen.
  • Den Koriander fein hacken und zusammen mit dem frischen Zitronensaft unter das Kitchari mischen.
Keyword Ayurveda, Detox, Eintopf, Kitchari

Hat dir das Interview gefallen? Hast du Fragen oder möchtest du deine Erfahrung mit diesem tollen Detox Kitchari Rezept mit mir teilen? Dann schreibe mir einen Kommentar – ich freue mich sehr, von dir zu lesen!

Alles Liebe,
Johanna

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