Warum wir Bitterstoffe in unserer Ernährung brauchen

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Bitterstoffe sollten ein essentieller Bestandteil unserer Ernährung sein. Durch sie halten wir unseren Säure-Basen-Haushalt in Balance.
Bei den meisten von uns kommen Bitterstoffe allerdings selten bis gar nicht auf dem Speiseplan vor. Stattdessen übersäuern wir unseren Körper mit vielen süßen Lebensmitteln. In diesem Beitrag erfährst du, warum Bitterstoffe so wichtig für deine Gesundheit sind und wie du sie auf einfache und leckere Art in deine Ernährung integrieren kannst.

Was sind Bitterstoffe und warum brauchen wir sie?

Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe, also quasi die bitteren Bestandteile einer Pflanze.
Sie sind chemisch sehr unterschiedlich strukturiert, aber alle haben gemeinsam, dass sie unsere Verdauung fördern. Bitterstoffe verstärken die Produktion von Speichel und Magensaft, regen die Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase an.
Durch ihren intensiven Geschmack erzeugen bittere Zutaten ein schnelleres Sättigungsgefühl und wir nehmen automatisch kleinere Portionen zu uns. 

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Süß vs. Bitter

Süß ist für viele von uns eine Belohnung und wirkt beruhigend. Das haben unsere Vorfahren vor Urzeiten gelernt, denn was süß schmeckt, gibt dem Körper Energie und ist nicht giftig. Ein bitterer Geschmack ist dagegen ein Warnhinweis, dass eine Pflanze Giftstoffe enthält oder verdorben ist. Dennoch sind Bitterstoffe in Maßen sehr gesund. Durch sie nehmen wir die nützliche Abwehrkraft der Bitterpflanzen in uns auf. 

In unserer Nahrung überwiegt die Geschmacksrichtung süß: In Form von Brot, Nudeln und Früchten nehmen wir große Mengen an Kohlenhydraten zu uns. Zur Energiegewinnung werden diese im Körper in Zuckermoleküle abgebaut bzw. umgewandelt.
Daran ist nichts falsch, doch ohne den Ausgleich durch Bitterstoffe führt diese Ernährung mit der Zeit zu einer Übersäuerung des Körpers. Für eine gesunde Balance müssen wir der Geschmacksrichtung süß also einen bitteren Gegenpol setzen.

Aus der Sicht des Ayurveda sollten sogar jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten: süß, salzig, sauer, scharf, herb und bitter.
Bittere Gewürze und Kräuter wie Bockshornklee, Liebstöckel und Kurkuma gelten deshalb als wichtige Bestandteile der täglichen Ayurveda-Küche und können dabei helfen, die dominierenden Geschmacksrichtungen (bei den meisten von uns süß, salzig und sauer) auszugleichen.

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Warum sind Bitterstoffe wichtig für unsere Gesundheit?

Am bekanntesten sind Bitterstoffe für ihre positive Wirkung auf unsere Verdauung. Indem sie das Essen verträglicher machen, fördern sie eine gesunde Darmtätigkeit.

Bitterstoffe helfen Übergewicht abzubauen, indem sie den Stoffwechsel anregen und blutregulierend sind. Außerdem mindern sie das Verlangen nach süßen Lebensmitteln und können Heißhungerattacken reduzieren.

Bitterstoffe sind antientzündlich und immunregulierend. Sie unterstützen den Körper, eine gesunde Säure-Basen-Balance zu halten, indem sie überschüssige Säure binden.
Bakterien, Viren und Parasiten lieben Zucker, den sie als Energiequelle nutzen, um sich zu vermehren. Wenn wir Zucker reduzieren und durch Bitterstoffe ausgleichen, stärken wir also unser Immunsystem.

In welchen Lebensmitteln stecken Bitterstoffe?

 

Trotz der vielen Vorteile züchtet die Lebensmittelindustrie Bitterstoffe aktiv aus der Nahrung heraus. Denn sie weiß: Wir alle bevorzugen die Geschmacksrichtung süß.
Auch Böden liefern nicht mehr die gleiche Mineraldichte wie vor 50-100 Jahren.
Um genügend Bitterstoffe aufzunehmen, sollten wir also bewusst darauf achten, sie in unsere Ernährung zu integrieren.

Bitterstoffe in Gemüse:

  • Artischocke
  • Kohl (Brokkoli, Rosenkohl)
  • Aubergine
  • Fenchel
  • grüne Paprika
  • Radieschen
  • Salate wie Rucola, Radicchio, Chicorée, Endivie

Bitterstoffe in Obst:

  • Grapefruit, Pomelo
  • Kumquat

Bitterstoffe in Kräutern und Gewürzen:

  • Wildkräuter (Enzianwurzel, Löwenzahn, Engelwurz, Wermutkraut, Tausendgüldenkraut)
  • Salbei
  • Petersilie
  • Oregano
  • Pfefferminze
  • Ingwer
  • Kurkuma
  • Zimt
  • Rohkakao

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Wie kann ich mehr Bitterstoffe in meine Ernährung integrieren?

Wichtig ist, sich langsam wieder an den Geschmack zu gewöhnen, indem man jeden Tag etwas Bitteres zu sich nimmt. Besonders leicht ist das in Form von Gewürzen und Kräutern, die wir am Essen als gar nicht so bitter wahrnehmen. Bei Wildkräutern (z.B. Löwenzahn) reichen oft schon kleine Mengen.

Eine weitere Möglichkeit ist Tee, denn alle basischen Tees und Kräutertees enthalten einen Anteil Bitterstoffe. 

Buchweizen, Hirse, Rundkornreis enthalten zwar nicht so große Mengen an Bitterstoffen. Durch ihre enorm hohe Nährstoffdichte unterstützen sie den Körper aber die Säure-Basen-Balance im Blut wieder herzustellen.

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Wie viele Bitterstoffe sollte ich zu mir nehmen?

Die einfachste Regel ist: Balance!
Das heißt, je mehr Süßes du zu dir nimmst, umso mehr Bitterstoffe brauchst du zum Ausgleich. 
Gewöhne dir am besten an, jeden Tag in mindestens einer Mahlzeit Bitterstoffe zu integrieren und zumindest 1 Tasse basischen Kräutertee pro Tag zu trinken.

Aufpassen solltest du allerdings wenn Lebensmittel bitter schmecken, die normalerweise nicht bitter sind (z.B. bei Zucchini, Kürbis, Gurke oder Melone). Dann ist der bittere Geschmack ein Hinweis auf giftige und hitzebeständige Cucurbitacine, die du nicht zu dir nehmen solltest.


Leckere Rezepte mit bitteren Zutaten
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Bunter Salat mit Radicchio und Kapuzinerkresse

Ein Salat ist immer schnell gemacht. Probiere doch mal meinen Radieschenblätter-Salat oder meinen Rote Bete Salat mit Orange und Radicchio (Herbst/Winter-Variante).

Für dein Frühstücks-Porridge empfehle ich Kakaonibs als Topping. Verwende neben Haferflocken auch Buchweizen und Hirseflocken für eine größere Vielfalt an Nährstoffen.

Auch ein grüner Smoothie mit einigen Wildkräutern kann sehr lecker sein und gibt deinem Immunsystem auf jeden Fall einen richtigen Schub!

Noch mehr zur Heilkraft der Pflanzen erfährst du in dieser Podcast-Folge:

Hat dir dieser Beitrag gefallen?

Dann schreib mir einen Kommentar und erzähle mir, wie du Bitterstoffe in deine Ernährung integrierst! Und wenn du auf Instagram bist, lade ein Foto von deinem nächsten Essen oder Tee mit Bitterstoffen hoch und verlinke mich darauf, damit ich es sehen kann.

Alles Liebe,
Johanna

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