SUP Yoga: Bewegung und Entspannung im Fluss der Natur
Normalerweise üben die meisten von uns Yoga drinnen auf der Matte im Studio oder zu Hause. Im Sommer gibt es aber eigentlich einen viel schöneren Ort für die Praxis: das Wasser!
SUP Yoga wird immer beliebter und das zurecht: Bewegung in der Natur, Konzentration auf die Balance und Entspannung beim sanften Plätschern der dynamischen Board-„Matte“.
Durch die wackelige Unterlage bekommt die Praxis einen ganz neuen Fokus und auch wenn die Geräuschkulisse draußen immer bunter ist als im geschlossenen Yogaraum, findet man beim SUP Yoga doch ganz schnell zu sich selbst.
Als ich mit SUP Yoga anfing, war ich völlig überrascht, was auf dem Board alles an Übungen möglich ist. Und manchmal bin ich es immer noch: Wenn ich gerade eine neue Asana zum ersten Mal auf dem Board probiere, die ich vor einer Weile vielleicht noch nicht einmal auf festem Boden konnte.
Aber natürlich geht es – egal ob an Land oder auf dem Wasser – nicht darum, die abenteuerlichsten Übungen auszuführen. Es geht darum, die eigene Mitte zu finden und zu spüren. Und das geht besonders gut auf dem Wasser, wo die Balance und das Finden der Stabilität permanent gefordert sind.
SUP Yoga ist toll, um die Tiefenmuskulatur zu stärken, denn der ganze Körper muss viel mehr stabilisieren, um die leichten Wasserbewegungen auszugleichen.
Die muskuläre Aktivität des zur Mitte zentrierens wird auf dem SUP zur Gewohnheit, die einem dann auch auf festem Boden sehr hilft, zum Beispiel in Armbalancen, die eine gute Körperspannung erfordern.
Durch das konzentrierte Üben der Balance kommt man ganz automatisch in einen ruhigen Rhythmus aus Atem und Bewegung, Dynamik und Stille. Die Idee, über den Atem Prana, die Lebensenergie, in sich aufzunehmen, bekommt draußen in der Natur noch eine viel schönere Kraft.
Wenn ich auf dem Wasser Yoga übe, vergesse ich oft alles um mich herum, besonders die Zeit, und tauche einfach ein in den Fluss der natürlichen Energie.
Mittlerweile gibt an fast jedem größeren See in Deutschland die Möglichkeit, Stand Up Paddling zu machen und auch das Yoga-Angebot auf dem Wasser wächst stetig. Anders als beim Yoga in den Studios, wo es mittlerweile eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Stilen und Levels gibt, kommen beim SUP Yoga sowohl Yoga-Neulinge als auch erfahrene Übende zusammen. Und das macht aus meiner Sicht gar nichts, denn auf dem Wasser ist Yoga erst einmal für alle neu und auch Asanas, die wir schon 1000 mal geübt haben, sind dort eine ganz neue Herausforderung. So kommen alle auf ihre Kosten, werden gefordert und erleben ihre Überraschungsmomente. Es ist immer wieder eine Freude mit den Asanas zu spielen, zu sehen, was auf dem SUP alles möglich ist und wie anders sich die Bewegungen dort anfühlen.
Wenn man sein eigenes Board hat, ist man natürlich noch flexibler. Dann könnt ihr euch die schönsten Seen und Paddelspots in eurer Nähe aussuchen und ganz unabhängig für euch SUP Yoga entdecken. Mit Rundumblick auf strahlendes Blau und Grün lassen sich die schönsten Verrenkungen fast mühelos üben. 😉
Theoretisch geht das natürlich das ganze Jahr über und ich gehe auch zwischen April und Oktober auf den See bzw. unterrichte meine Kurse. Aber wenn der Sommer so anhaltend heiß ist wie in diesem Jahr und das Wasser 27° hat, wagt man sich auch gerne mal an wackeligere Positionen auf einem Bein oder herausfordernde Armbalancen heran. Denn was kann schon passieren außer dass man nass wird?!
Falls ihr gleich loslegen wollt, fangt doch einfach mit meinen 10 Lieblings SUP Yoga Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene an!
Für SUP Yoga – Neulinge:
- Herabschauender Hund (Aho Mukha Svanasana)
- Kobra (Bhujangasana)
- Ausfallschritt (Anjaneyasana)
- Boot (Navasana)
- Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana)
- Kinnhaltung (Balasana)
- Sitzende Vorbeuge (Paschimottanasana)
- Katze-Kuh (Marjariyasana)
- Heuschrecke (Shalabhasana)
- Fisch (Matsyansana)
Für geübte SUP Yogi(ni)s:
- Krieger 1 (Virabhadrasana 1)
- Krieger 2 (Virabhadrasana 2)
- Seitlicher Winkel (Parsva Konasana)
- Side Plank (Vasisthasana)
- Krähe (Bhakasana)
- Rad (Urdhva Dhanurasana)
- Kopfstand (Sirsasana)
- Kamel (Ustrasana)
- Gedrehter Halbmond (Parivrtta Ardha Chandrasana)
- Baum (Vrksasana), ggf. mit Paddel als Stütze
Zum Abschluss würde mich jetzt interessieren: Habt ihr schon SUP Yoga ausprobiert und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit?
Bitte erzählt mir davon in den Kommentaren oder schreibt mir, was euch sonst noch über SUP Yoga wissen wollt. 🙂
Chrissie
3. August 2018 at 14:45wunderbarer Artikel, der mich aber auch einmal mehr bedauern lässt, dass für mich ein akzeptables Wasser nur selten zur Verfügung steht (oder ich es mir aus ökologischen Gründen nicht öfter gestatte); beim nächsten Mal muss ich dann unbedingt mal die „Kinnhaltung“ ausprobieren ;)))
frank
5. August 2018 at 16:06super Körperbeherrschung,super posing,werhat die photos gemacht?(sind auch sehr gut!)