Wie du dein natürliches Selbstwertgefühl wiederfindest
Seit einer Weile beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema der Persönlichen Weiterentwicklung.
Zum Einen durch meine Yogaausbildung und zum Anderen durch interessante Podcasts, die ich auf längeren Zugfahrten oder beim Kochen höre. Dabei geht es immer wieder auch um das Thema Selbstwertgefühl. Dieses Thema ist so wichtig, weil wir ohne ein gesundes Selbstwertgefühl in keinem Bereich unseres Lebens zufrieden und erfolgreich sein können. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr zu eurem natürlichen Selbstwertgefühl zurückfinden könnt.
Selbstwertgefühl bedeutet ganz simpel, dass ein Mensch sich wertvoll fühlt.
Eng damit zusammen hängt das Selbstbewusstsein: Ich bin mir über mein Selbst gewusst. Optimalerweise ergibt sich dadurch ein natürliches Selbstvertrauen: Sich selbst vertrauen und im Wissen um den eigenen Wert handeln.
Bevor du jetzt weiterliest, beantworte dir einmal ganz ehrlich folgende Frage:
Wann fühlst du dich besonders wertvoll?
Wann haben Menschen ein hohes Selbstwertgefühl?
Oder warum haben wir so oft ein geringes Selbstwertgefühl?
Die meisten Menschen knüpfen ihren eigenen Wert an Liebe, Anerkennung, Erfolg und Leistung.
So entstehen die folgenden Gedanken, die dir bestimmt bekannt vorkommen.
Vielleicht hast du auch genau diese eben auf meine Eingangsfrage im Kopf gehabt:
Wenn ich geliebt werde, fühle ich mich wertvoll.
Wenn ich Anerkennung erhalte und gelobt werde, fühle ich mich wertvoll.
Wenn ich anderen etwas gutes tue und gebraucht werde, fühle ich mich wertvoll.
Wenn ich einen Beitrag leiste und das Gefühl habe, wichtig zu sein, fühle ich mich wertvoll.
Wenn ich einen Job/ein Auto/ein Haus habe, fühle ich mich wertvoll.
Aber all diese Dinge sind im Außen verhaftet. Das ist also kein Selbstwert, sondern Fremdwert. Die Bestätigung, die ich von außen brauche, um mich wertvoll zu fühlen.
Wenn ich so denke und diesen Wert von außen aber nicht bekomme, dann fühle ich mich wertlos. Wenn ich z.B. Kritik bekomme, von meinem Partner verlassen werde oder meinen Job verliere, dann fühle ich mich nicht mehr liebenswert und verliere mein Selbstwertgefühl.
Das kommt daher, dass wir in diesem „Wenn .. dann ..“-Muster denken. Wir knüpfen unseren Wert also an Bedingungen im Außen.
Warum verlieren wir unser Selbstwertgefühl?
Als Baby zwischen 0-2 Jahren haben wir ein natürliches Selbstwertgefühl.
Nur weil wir da sind, sind wir wertvoll. Egal was wir als Baby tun, wir bekommen bedingungslose Liebe von unseren Eltern und fühlen uns dadurch wertvoll.
Später lernen wir dann, dass wir bestimmte Dinge tun müssen, um gelobt und geliebt werden, d.h. um wertvoll zu sein. So machen wir unseren Wert abhängig von unserer Leistung und von anderen Menschen. Oder wir lernen, dass wir bestimmte Dinge besitzen müssen, um wertvoll zu sein. So machen wir unseren Wert abhängig von materiellen Dingen wie Geld, Auto, Kleidung etc.
Im Erwachsenenalter ist dieses Denkmuster schon so fest in unserem Kopf verankert, dass wir es für völlig normal halten: Ich muss etwas tun, um etwas zu sein, um dann etwas zu bekommen.
Diese Form der Fremdbestimmung baut großen Druck auf und ist einer der größten Steine auf dem Weg zu innerer Zufriedenheit.
Ist jemand, der einen Porsche besitzt wertvoller? Oder jemand, der in einem tollen Haus wohnt? Einen gut bezahlten Job hat?
Natürlich nicht. Da sind wir uns sicher alle einig. Aber trotzdem ist dieses Denkmuster in unseren Köpfen sehr stark. Was können wir also tun, um es zu durchbrechen und unseren Wert wieder unabhängig von äußeren Bedingungen zu erkennen?
Wie finden wir unser natürliches Selbstwertgefühl wieder?
Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein haben ihren Ursprung in dir, nicht im Außen.
Die gute Nachricht ist: Wir können die oben beschriebenen Denkmuster durchbrechen. Nicht von heute auf morgen und auch nicht, indem wir einen einzigen Podcast dazu hören oder einmal einen Artikel lesen. Denn so wie unser Gehirn über Jahre gelernt hat, unseren Wert an äußere Bedingungen zu knüpfen, so muss es auch wieder lernen, diesen Wert als unabhängige Tatsache zu sehen. Und das geht nur durch tägliche bewusste Erinnerung und Wiederholung.
Um zu unserem natürlichen Selbstwertgefühl und darüber zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu finden, soll euch folgendes Beispiel helfen:
Wenn ich dir einen 100€-Schein schenken würde, würdest du ihn annehmen? Wahrscheinlich schon, denn wer würde nicht 100€ geschenkt haben wollen. 😉
Wenn du einen 100€-Schein auf der Straße im Dreck finden würdest, zerknittert und schmutzig, würdest du ihn dann nehmen? Wahrscheinlich schon, denn er ist immer noch 100€ wert.
Bei einem Geldschein machen wir keinen Unterschied. Aber wenn andere Menschen auf uns rumtrampeln und uns wie Dreck behandeln, denken wir, wir seien weniger wert.
Vom Selbstwertgefühl zu Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen
Anstatt weiterhin zu denken, dass du etwas tun musst, um etwas zu sein, um dann etwas zu bekommen, drehe den Gedanken um und sage dir ab heute:
Ich bin wertvoll. Und weil ich wertvoll bin, tue ich, was mir wichtig ist. Und ganz nebenbei bekomme ich, was ich mir wünsche.
Das ist der Weg des Herzens. Von dem wir im Lauf des Lebens abgekommen sind, aber auf den wir jeden Tag durch unsere bewusste Entscheidung zurückfinden können.
Damit du dich jeden Tag bewusst daran erinnerst, richte dir einen neuen Bildschirmhintergrund auf deinem Computer ein. Oder druck dir das Bild aus und häng es an deinen Spiegel im Bad, sodass du es jeden Morgen und jeden Abend siehst und für dich in Gedanken wiederholst: „Ich bin wertvoll.“
Denn ein Satz, den du oft hörst, fängt an, für dich zur Wahrheit zu werden. Besonders wenn du ihn abends wiederholst, wird er sich über Nacht in deinem Unterbewusstsein festsetzen bis du eines Tages wieder zu 100% überzeugt davon bist. Und dann trägst du dein Licht, deinen Wert hinaus in die Welt und alle deine Mitmenschen dürfen daran teilhaben.
Und wenn du gerne inspirierende Vorträge hörst, dann kann ich dir diesen von Gereon Jörn zum Thema Selbstwert empfehlen, der mir viel Input zu diesem Beitrag gegeben hat.
Marieke
2. November 2018 at 10:39Liebe Jojo,
ein wirklich schöner Beitrag, den du da verfasst hast. An einigen Stellen fühlte ich mich auch ein wenig ertappt, muss ich zugeben. Das mit dem Satz und dem Verinnerlichen ist eine schöne Idee. Denn je öfter man etwas sieht oder hört, desto „wahrer“ wird es. Dass das funktioniert merkt man ja meist an negativ ausgerichteten Gedanken – aber auch in die andere Richtung klappt es. Das muss man sich nur vor Augen halten.
Liebe Grüße, Marieke
Johanna Hector
10. November 2018 at 17:07Liebe Marieke,
das sich selbst Ertappen ist ja meistens der erste wichtige Schritt! Und ja, genauso wie du sagst ist es: lange wiederholen wir negative Gedanken über uns selbst und unsere Fähigkeiten. Dies können wir aber bewusst durch positive austauschen und so einen unglaublichen positiven Wandel in unser Leben bringen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude dabei! 🙂
Liebe Grüße,
Johanna