Mehr Kraft und Beweglichkeit durch Yoga Blöcke
Lange war ich eine Yoga-Minimalistin: je weniger Hilfsmittel desto besser, dachte ich. Und Blöcke brauche ich nicht, denn ich hab lange Arme und bin beweglich genug, um in der Vorbeuge mit den Händen auf den Boden zu kommen. Mittlerweile weiß ich, dass Hilfsmittel wie Yoga Blöcke, Gurte und das Yoga Wheel noch viel mehr können.
Eines der Dinge, die mich am Yoga so begeistern ist die Einfachheit. Ich brauche nur meinen eigenen Körper. Nicht einmal die Matte ist unbedingt nötig. Es braucht kein bestimmtes Wetter oder einen besonderen Ort. Yoga geht immer und überall.
Aber natürlich gibt es viele Dinge, die deine Yogapraxis bereichern und angenehmer machen können. Yoga Blöcke sind so etwas. Und sie sind – wie Yoga selbst – total „einfach“ und zugleich sehr vielseitig.
Armbalancen: Kraft und Unterstützung
Für Armbalancen wie den Handstand, Unterarmstand oder die Krähe sind Yoga Blöcke unglaublich hilfreich. Zunächst kannst du sie nutzen, um Kraft aufzubauen und die richtigen Muskeln zu aktivieren. Wenn es dann ans Balancieren geht, helfen sie dir, dich zu stabilisieren oder leichter in die Haltung hineinzukommen.
Der L-sit ist eine tolle Übung, um Kraft in der Körpermitte aufzubauen und eine ideale Vorbereitung für den Handstand und andere Armbalancen. Hebe zuerst ein Bein möglichst gestreckt an und pulsiere hier für 10-15 Mal nach oben und unten. Dann wechsele das Bein. Wenn du geübter bist, kannst du probieren beide Beine gleichzeitig für einige Sekunden abzuheben.
Der Unterarmstand (Pincha Mayurasana) ist eine fortgeschrittene Übung. Hier passiert es häufig, dass die Ellbogen auseinander rutschen. Drücke den Block zwischen die Hände, um die Unterarme parallel zu halten und mehr Stabilität zu bekommen. Die Ausgangsposition für den Unterarmstand ist der Delphin. Auch hier kannst du den Block mit den Händen drucken und baust Kraft in den Schultern auf.
Beweglichkeit: sicher tiefer schmelzen
Du musst nicht mit den Händen zum Boden kommen. Viel wichtiger ist, dass du Länge im Rücken schaffst und dir so mehr Weite und Bewegungsspielraum schenkst. Die Beweglichkeit kommt mit der Zeit ganz natürlich. Eine dynamische Atmung und gelassene innere Haltung helfen dabei sehr. Indem du dich auf Blöcke stützt, kannst du deine Aufmerksamkeit auf eine saubere Ausrichtung und ruhige Atmung lenken.
Parsvottanasana ist eine tolle stehende Vorbeuge. Blöcke unterstützen dich, wenn deine Hände noch nicht zum Boden kommen. Du kannst sie hoch, mittel oder flach aufstellen und dich so langsam tiefer tasten. Wichtig ist, dass dein Rücken lang und gerade ist, bevor du dich tiefer beugst.
Die Seitdehnung in Anjaneyasana ist eine meiner Lieblingsübungen für den Morgen. Sie dehnt die Seiten des Körpers, die Beine und die Hüfte auf und schenkt dir ein Gefühl von Weite. Du kannst die Hände dabei über dem Kopf verschränken oder eine Hand seitlich auf dem Block abstützen.
Diese Schulteröffnung (Anahata Pose) ist eine ideale Vorbereitung für den Unterarmstand. Platziere die Blöcke flach vor dir und stütze dich mit deinen Ellbogen darauf. Dein Becken bleibt hier senkrecht über den Knien, während du dein Herz weich in Richtung Boden sinken lässt.
Entspannung: Herz öffnen, Rücken lösen
Yoga Blöcke können auch eine tolle Unterstützung in herzöffnenden und beruhigenden Positionen sein. Besonders wenn wir länger in einer Haltung bleiben wie beim Yin Yoga erleichtern es Hilfsmittel, uns in die Haltung hinein zu entspannen. Wir können das Gewicht unseres Körpers an die Yoga Blöcke abgeben und uns auf unsere Empfindungen konzentrieren.
Diese sanftere Variante der Schulteröffnung in der Haltung des Kindes ist auch geeignet, um länger in der Position zu verweilen. Bringe die Knie mattenweit auseinander, strecke deine Arme nach vorne und lege die Handflächen oder Handrücken auf den Blöcken ab. Entspanne den Nacken, indem du die Stirn auf der Matte ausruhst.
Der liegende Schmetterling (Supta Baddha Konasana) ist eine meiner liebsten Übungen, um die Yogapraxis abzuschließen und vor Savasana noch einmal entspannt das Herz zu öffnen. Platziere dazu einen Block quer am unteren Rand deiner Schulterblätter und den anderen unter deinem Kopf. Du kannst auch beide Blöcke flach (niedrigste Stufe) legen, dann ist die Herzöffnung sanfter.
Als Variante strecke deine Beine aus und lasse die Fußspitzen locker auseinander fallen.
Die Schulterbrücke mit Block ist ebenfalls eine tolle Übung, um deinen Körper zu beruhigen und sanft die Körpervorderseite zu öffnen. Platziere dazu einen Block quer auf Höhe deines Kreuzbeins (am unteren Ende der Wirbelsäule). Du kannst ihn flach, mittel oder hoch stellen, je nachdem wie intensiv du die Herzöffnung möchtest. Als Variante kannst du von hier aus auch in Viparita Karani kommen, indem du die Beine senkrecht nach oben ausstreckst.
Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag Inspiration oder Anregungen für deine Yogapraxis gegeben hat. Wenn du deine Gedanken, Erfahrungen oder auch Tipps dazu in den Kommentaren mit mir teilst, freue ich mich sehr darüber! 🙂
Alles Liebe,
Johanna
Leave a Reply